Die Trentiner Ausgabe des Festivals der zeitgenössischen Widerstände 2017 blickt auf Mare Nostrum und auf das komplexe Thema der Grenzen und der Suche nach einer Identität. Am Sonntag, 24. September um 18.30 Uhr, tauschen sich im großen Zelt am Cesare Battisti-Platz Gabriele Del Grande und Veronique Loute mit dem Publikum über die Geschehnisse im Mittelmeer aus.

Im letzten Frühling haben sich Trient und Bozen für die Freilassung von Gabriele Del Grande eingesetzt. Der unabhängige Reporter und Schriftsteller war am 9. April an der Grenze zu Syrien aufgehalten worden, wo er Material für sein letztes Enthüllungsbuch über ISIS sammelte. Er wurde dann in einer Verwaltungshaftanstalt in der Türkei festgehalten, und erst nach zwei Wochen Haft dank einer italienweiten und grenzüberschreitenden Mobilmachung befreit.

Veronique Loute sieht seit 2012 ihren Sohn nicht mehr - seit er freiwillig für ISIS in den syrischen Krieg gezogen ist. Veronique Loute hat den Verein „Les parents concernés“ für Eltern gegründet, deren Kinder die Familie verlassen haben, um den Jihadisten zu folgen. Heute widmet sie sich ausschließlich dem Bericht über die Schwierigkeit, in der modernen Welt Jugendliche groß zu ziehen und ihnen ein eindeutiges Bewusstsein ihrer Identität zu übermitteln, ohne die sie in stärkeren Umfeldern Zuflucht suchen.

Zwei wichtige Zeugen und eine wertvolle Gelegenheit für das Publikum des Festivals, um gemeinsam über das Mittelmeer und das Thema Grenzen nachzudenken. Das Treffen wird in Zusammenarbeit mit dem Forum trentino per la pace e i diritti umani organisiert und vom Journalisten Paolo Ghezzi moderiert.