SOZIALE INNOVATION FÖRDERT ZUSAMMENHALT UND WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
Die Rolle der Universität und des Wohlfahrtsstaates standen im Mittelpunkt der Debatte mit Landesrat Christian Tommasini und Rektor Paolo Lugli. Zudem wurden die im Rahmen des Projektes „Geschäfte und Kultur“ zugewiesenen Räumlichkeiten bekannt gegeben
Es braucht eine gemeinsame Vorstellung von Gesellschaft, um mehr sozialen Zusammenhalt und demzufolge mehr Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Dies ist aus dem Runden Tisch „Zusammenhalt und lokale Wettbewerbsfähigkeit dank Jugendlichen, Kultur und Wissenschaft” hervorgegangen, der gestern Nachmittag am letzten Tag des Festival delle Resistenze contemporanee stattgefunden hat. Mit dabei waren der stellvertretende Landeshauptmann Christian Tommasini, der Rektor der Freien Universität Bozen Paolo Lugli und (über Skype aus Oxford) der Politologe Francesco Grillo; moderiert hat der Journalist Luca Barbieri.
Rektor Paolo Lugli berichtete über seine Erfahrung in Bayern: „Genau wie Südtirol ist Bayern ein Grenzland mit viel Migration, das aber dank des Zusammenhalts und der Integration durchaus wettbewerbsfähig ist. Unsere zwei autonomen Provinzen stehen hingegen nur zwischen dem 160. und 180. Platz in der Rangordnung der Wettbewerbsfähigkeit. Grund dafür ist der Mangel an technischer und sozialer Innovation“.
Derselben Auffassung sind auch Grillo und Christian Tommasini: „Das Land Südtirol ist von der Bedeutung der sozialen Innovation durchaus überzeugt. Das zeigt auch das Cohousing-Projekt Rosenbach, bei dem junge Volljährige bis zu 35 Jahren selbständig wohnen können. Als Gegenleistung werden eine geringe Miete und ehrenamtliche Arbeiten gefordert. Zudem steht der Umbau des Gebäudes an, in dem früher die staatliche Telefongesellschaft untergebracht war, sowie ein Projekt zur „Adoption von Studenten“. Das erfordert allerdings Vertrauen, und genau darum geht es: Wenn wir nicht dieselbe Vorstellung von Gesellschaft verfolgen, werden wir auch nur schwer jenen sozialen Zusammenhalt schaffen können, auf den sich die Wettbewerbsfähigkeit stützt“.
Am Rande des Runden Tisches gab der Landesrat auch die 4 Einrichtungen bekannt, denen im Rahmen des innovativen Projektes „Geschäfte und Kultur“ des italienischen Ressorts für Kultur und des Instituts für den sozialen Wohnbau WOBI kostenlos freistehende Geschäfte im Don Bosco-Viertel zugewiesen werden.
Das Geschäft am Don Bosco-Platz 7b geht an „SIS-Social Innovation Südtirol“, die zwei angrenzenden Geschäfte in der Sassari-Straße 13/b und 13/c jeweils an „Medialab“ und „La Strada-Der Weg“; das Geschäft in der Bari-Straße 36/a hingegen an „Confcooperative FederCultura“.