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Resistenze 2018 in den Startlöchern: das Programm

presentazione festival bz 2018Randgebiete als Ort des Experimentierens, aber auch als Freiraum neuer Gedanken sind der Schwerpunkt des Festivals der zeitgenössischen Widerstände 2018, das vom 23. bis 25. April und mit seiner Vorschau ab dem 21. wieder den Matteotti-Platz in Bozen beleben wird. Das Programm der achten Festivalausgabe stellt mehr denn je die Rolle der Bürger und der einzelnen Gebiete in den Mittelpunkt.

FUORI DAL CENTRO. Die Zukunft aus anderen Gesichtspunkten lautet der Titel der heurigen Ausgabe des Festivals der zeitgenössischen Widerstände, das vom 23. bis zum 25. April am Matteotti-Platz in Bozen stattfindet. Organisiert wird das Festival von der Plattform für zeitgenössische Widerstände mit der Unterstützung der Ämter für Jugendpolitik der Autonomen Provinzen Bozen und Trient und der Region Trentino-Südtirol.
Heute Vormittag wurde das Programm in einer Pressekonferenz im Spazio Resistenze in der Turin-Straße in Bozen vorgestellt. Den Schwerpunkt bilden dieses Jahr die Randgebiete, die sich als interessante und lebendige Lebensräume am Rande der Stadt, aber auch im weiteren Sinne als gedankliche Orte der Auseinandersetzung mit dem Begriff der Ausgrenzung anbieten. Dazu Landesrat Tommasini auf der Pressekonferenz: „Den wahren Kern bilden heute die einzelnen Gebiete mit ihren Geschichten und vielen Personen, die gemeinsam an Treffpunkten und Anlässen des Austausches arbeiten. Das Festival der Widerstände möchte dieses Jahr vor allem diesen Aspekt betonen, ausgehend von seiner Auffassung der Kultur, bei der die einzelnen Gebiete und Bürger zusammenarbeiten. Vor acht Jahren haben wir den Versuch gestartet, einen Ort zu beleben, der damals als Randgebiet empfunden wurde. Die Stadtviertel haben diese Initiative aufgegriffen und Zusammenarbeiten geschaffen, die schließlich in eine Plattform gemündet sind; das Festival ist der eigentliche Höhepunkt der Arbeit eines ganzen Jahres zur Förderung der aktiven Bürgerschaft und der Beteiligung.“
Dieses Thema, das auch in der Trentiner Ausgabe im September (14.-16. September 2018) führend sein wird, wird mit Treffen, Runden Tischen, wichtigen Gästen und einem reichhaltigen Programm, aber auch mit der am 21. April in den Stadtvierteln beginnenden Vorschau vertieft werden. Während der Pressekonferenz wurde das Programm von Daniel Benelli, dem Koordinator der Plattform, vorgestellt.
Die achte Ausgabe des Festivals wertet heuer mehr denn je die Rolle der Bürger und ihrer Geschichten auf, auch durch die Projektausschreibung, an der sich zahlreiche lokale kulturelle Einrichtungen beteiligt haben. Vereine, Organisationen, ungebundene Gruppen und einzelne Bürger haben an regelrechten Werkstätten der Beteiligung teilgenommen, in der Überzeugung, dass Randgebiete Orte der Erneuerung sind und die Einwohner dieser Gebiete eine grundlegende Rolle dabei spielen.

Die Vorschau von Samstag, 21. April und Sonntag, 22. April
Am Samstag, 21. und Sonntag, 22. April werden verschiedene Events in Zusammenarbeit mit lokalen Einrichtungen stattfinden, um die Straßen und Plätze rund um den Matteotti-Platz zur Einstimmung auf das Festival zu beleben. Die Vorschau des Festivals der Widerstände beginnt am Samstag, 21. April um 10 Uhr mit dem Brunch des Nichtvergessens, am Sitz der Genossenschaft Akrat am Matteotti-Platz 2. Organisiert wird der Brunch von Foto-forum Bolzano und Associazione 2 agosto 1980, mit der Eröffnung der Fotoausstellung Ein Sommertag, einer Sammlung von Aufnahmen, Gegenständen und Stimmen einiger Zeitzeugen, die sich am 2. August 1980 am Bahnhof von Bologna aufhielten und eines der größten Attentate der italienischen Nachkriegszeit miterlebt haben. Eröffnet wird die Ausstellung von Martino Lombezzi, dem Fotografen, Cinzia Venturoli, Historikerin, Paolo Morando, Reporter, und Sonia Zanotti vom Verein der Familienangehörigen der Opfer des Attentats von Bologna. Die Ausstellung bleibt an den Tagen des Festivals von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Vor dem Brunch wird um 10.00 Uhr der Dokumentarfilm „Rapido 904, das Attentat von Bologna“ vom Autor Lombezzi ausgestrahlt.
Am Samstagnachmittag, von 14 bis 19 Uhr, wird das Don Bosco-Viertel mit einem Stadtviertelfest unter der Leitung der Kulturläden belebt, mit Werkstätten, Spielen, Sport, Tanzkursen, Workshops und einer Jause zum geselligen Beisammensein mit den Familien.
Wieder mit dabei ist bei dieser Vorschau auch History line, die Wanderaufführung von Sagapò Teatro und Arci Bolzano, welche die Reisenden/Zuschauer an die symbolträchtigen Orte der Bozner Geschichte zurückführt: Eine Gruppe von Schauspielern erzählt uns von historischen Momenten unserer Stadt - vom Faschismus über die Bomben auf Bozen und die dramatischen Geschichten des Lagers bis hin zur zweiten Nachkriegszeit. Der Bus startet um 10.30 Uhr am Sonntagvormittag; es empfiehlt sich eine Anmeldung an die Adresse sagapo.teatro@hotmail.com. Die Vorschau schließt dann am Sonntagnachmittag um 15 Uhr mit einem Kochduell im Seniorenheim Don Bosco zwischen acht Familien eines großen Kondominiums in der Mailandstraße, die alle bester Küchenchef des Kondominiums werden wollen.

Das Programm des Festivals vom 23. bis 25. April
Auf der Bühne des Festivals werden sich wichtige Persönlichkeiten aus der Welt der Kultur, der Kunst und der Reportage die Hand reichen. Mit dabei sind natürlich auch wieder zahlreiche Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den lokalen Vereinen und Gruppen, die das Programm mit vielen Ideen und Inhalten bereichern.
Da ist für jeden was dabei: Jung und Alt, Kleinkinder, Familien, mit Vertiefungen zum Jahresthema, aber auch mit einem Blick auf das historische Gedächtnis, um ein aktives Bürgertum wiederzuentdecken und die Teilnahme an der Gemeinschaft und an der kostenlosen Kultur an öffentlichen Plätzen wieder zu erwecken.

Jeden Tag zum Festival
Einige Tätigkeiten werden während des Festivals durchgehend angeboten. So gibt es jeden Vormittag um 9.30 Uhr Tageszeitungen mit Kaffee, den täglichen Pressespiegel mit Alberto Faustini, dem Direktor der Tageszeitung Alto Adige, Medienpartner von Resistenze 2018. Migrants storytellers ist hingegen ein Sinnesparcours der Jugendgruppe des Roten Kreuzes von Bozen: Mit Klängen und Bildern spüren die Teilnehmer „am eigenen Leibe“ die Eindrücke der Migranten, in der Hoffnung, dass wir so die körperliche Anstrengung, die Gefühle und die kulturellen Schwierigkeiten, die die Menschen auf ihrer Reise mitmachen, besser verstehen und verschlossene Haltungen vermeiden. Jeden Tag ist auch der mittlerweile bekannte soziale Wohnwagen Giacomella mit dabei, der Groß und Klein zu Spiel, Kuriosem und Spaß ermuntert. Bei einigen Veranstaltungen ist weiters Radio Nbc anwesend, ein weiterer Medienpartner der Festivalausgabe 2018.

1. Tag: Montag, 23. April
Die ersten zwei Vormittage des Festivals - Montag 23. und Dienstag 24. April - sind den ganz Kleinen gewidmet. Es werden die Werke der Kinder aus Südtiroler Kindergärten und Volksschulen vorgestellt, die am Bildungsprojekt Kleine Meister der Verfassung teilgenommen haben. Durch den Vormittag führen Anna Sarfatti, Erzieherin und Kinderbuchautorin, und Licia Di Blasi, Schriftstellerin und Lehrerin mit einem großen Interesse für das aktive Bürgertum. Für Unterhaltung sorgt der Zauberer Magico Camillo.
Der Montagnachmittag, 23. April, beginnt um 14 Uhr mit dem Runden Tisch des Netzwerkes ELGBTQI Trentino-Südtirol, mit dem Titel Komplexe Lebensräume. Dabei werden verschiedene Vertreter von Randgebieten über einen neuen, gruppenübergreifenden Ansatz im Umgang mit der Ausgrenzung diskutieren. Themen wie Behinderungen, prekäre wirtschaftliche Lagen, gesundheitliche Probleme, Migration, ausgegrenzte sexuelle Identitäten und Diskriminierung jeder Art sind oft miteinander verknüpft. Um alle Rechte verteidigen zu können, bedarf es heute mehr denn je der Netzwerkarbeit. Die Veranstaltung gehört zu den vorbereitenden Events des Dolomiti Pride, das am 9. Juni in Trient stattfinden wird.
Um 16 Uhr folgt dann eine Debatte von Resistenze zum Thema Migration. Migration zwischen Kunst und Wissenschaft: die Schauspielerin Caterina Vertova und die Forscherin Marina Calculli stellen zwei unterschiedliche, aber sich ergänzende Gesichtspunkte vor - mit Zahlen und Gefühlen wird ein sehr kontroverses Thema unserer Zeit angegangen. Beim Treffen wird das Projekt On the road – Auf den Spuren der Migranten vorgestellt, ein regionales Projekt der Plattform der zeitgenössischen Widerstände und von Südtiroler und Trentiner Vereinen, das der Jugend über eine gezielte Information und eine Reise die Straßen der Migration in Europa vorstellen möchte.
Am Internationalen Buchtag feiert natürlich auch Resistenze mit. Bücher auf zwei Plätzen verbindet den Matteotti-Platz mit dem Trevi-Zentrum: Live-Übertragung auf dem Platz des Treffens im Trevi-Zentrum zwischen Francesca Manfredi (Premio Campiello Opera Prima 2017 mit „Un buon posto dove stare“) und Alessandra Sarchi (Endausscheidung Campiello 2017 mit „La notte ha la mia voce”) und Giovanni Accardo (Dozent und Schriftsteller). Die Übertragung wird von einer Lesung des Sagapò Teatro umrahmt und vom Reporter Luca Barbieri moderiert.
Den ersten Tag des Festivals schließt der vielseitige Künstler Ascanio Celestini mit Gemeinplätze der Randgebiete, einem Dialog mit dem Journalisten Giancarlo Riccio über sein Leben, seine Laufbahn und sein letztes Werk, Pueblo, Teil seiner Trilogie über Randgebiete und deren Einwohner.

2. Tag: Dienstag, 24. April
Nach dem Vormittag mit den Kleinen Meistern der Verfassung folgen am Nachmittag des 24. Aprils, um 14 Uhr und um 16 Uhr, zwei Initiativen aus Südtirol. Die erste, Tutor... ich auch?, befasst sich mit dem Thema der Peer Education als Erziehungsmethode für verantwortungsbewusste junge Bürger, die zweite, Wir sind Kultur, beleuchtet die Geschichten und kulturellen Erfahrungen der Menschen, die sich „außerhalb des Zentrums“ bewegen. Anschließend noch zwei wichtige Events am späten Nachmittag und am Abend: um 18 Uhr betritt der Rapper Ghemon die Bühne und erzählt im Interview mit dem Journalisten Pierfrancesco Pacoda von seinem Leben - von der Kleinprovinz in Kampanien bis zu den ersten Erfolgen, aber auch von seinem ersten Buch Io sono. Um 21 Uhr geht es hingegen um Chronik und Ermittlungen: Domenico Iannacone, Autor und Moderator der Fernsehsendung „I dieci comandamenti“ auf Rai Tre berichtet dem Publikum am Matteotti-Platz von seinen Erfahrungen in den Randgebieten der Städte, wo er Geschichten gesammelt hat, die nur wenige erzählen können.

3. Tag: Mittwoch, 25. April
Resistenze schließt am 25. April, dem Tag der Befreiung, mit Gedenkveranstaltungen und Anstößen zum gemeinsamen Beleben öffentlicher Freiräume. Der Tag beginnt um 10 Uhr mit den Recycling-Familien. Die Magic Recycling Show der Gruppe Mütter aus Bozen und Umgebung bietet gemeinsam mit Magic Samuel Eltern und Kindern einen interessanten Vormittag, unter anderem mit Werkstätten für kreatives Recycling mit dem Studio Tangram.
Um 12 Uhr folgen die Feierlichkeiten zum Tag der Befreiung mit den Behörden der Stadt. Anschließend steht um 13.30 Uhr das Mittagessen der Befreiung auf dem Programm, ein solidarisches Mahl in Zusammenarbeit mit Anpi und Gruppo Alpini Piani. Begleitet wird das gesellige Beisammensein von einer ganz besonderen Musikgruppe aus über 30 Künstlern aus Italien und aller Welt. Teatro Pratiko mit dem Projekt POLIS – Teatro dell’ospitalità stellt am Matteotti-Platz Cardew Ensemble (Bologna-Verona-Bozen), Associazione Mask-Italia (Bologna), BlackAfriqueFluxus (Comitato Mantova Solidale), Algunder Gruppe für Neue Musik (Algund) und Arcomai (Meran) vor.
Am Nachmittag betreten dann ab 15.30 Uhr die Sieger des berühmten Radrennens Trofeo della Liberazione die Bühne, das zum ersten Mal nach Bozen kommt, nachdem es seit Jahren erfolgreich in mehreren italienischen Städten stattfindet. Ein Sportevent für junge Radsportler aus der ganzen Region von 7 bis 12 Jahren, die im Gedenken an „Capitan Prua“, Corrado Pontalti, den Leiter des Radsportverbandes und Trentiner Partisan, aktiv mitfeiern.
Um 18 Uhr geht es um Geschichten aus den Bergen, in denen sich der Widerstand in unserer Gegend abgespielt hat: Durch die Stimmen und Geschichten des Club Alpino Italiano, der Associazione Nazionale Alpini und der Federazione Cori dell’Alto Adige entdecken wir die Bedeutung der Kultur in den Bergen, um zu verstehen, was uns verbindet und wie wir das „Nichtvergessen“ pflegen können. Es moderiert Paolo Florio, Journalist und Direktor von Metropolis.
Die achte Ausgabe des Festivals schließt mit dem Journalisten Andrea Purgatori, der die Zuschauer auf einer Reise durch die italienische Geschichte begleitet und genau 40 Jahre nach dem 9. Mai 1978 interessante Gedanken zum Fall Moro vorbringt.

Das Bild zum Festival
Eine verschwommene Landschaft. Ein aufmerksames Auge, das durch eine Linse klarer sieht. Ein neuer Anblick - eine neue Perspektive.
Dieses Bild, das für Resistenze 2018 ausgesucht wurde, verdeutlicht die Aufforderung des Festivals, auch mal über das Zentrum hinwegzublicken, den Blick über Grenzen hinaus schweifen lassen, um unerwartet neue Horizonte und Gesichtspunkte an entlegenen Orten zu finden.

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