Hassreden und Social Media
Die Kommunikationskraft der neuen Medien ermöglicht den Personen, auf virtuellen Plattformen ihrem Hass oder ihrem Zorn freien Lauf zu lassen und damit die Reihe der Hassreden nur noch weiter auszubauen. So sind im Internet und in den Social Networks auch die sogenannten „Hassexperten“ entstanden, die diese gesellschaftlichen Gefühle auszunützen verstehen und akribisch auch offensichtlich falsche Nachrichten und Propagandamaterialien im Namen politischer oder wirtschaftlicher Interessen bewerben.
Hassworte auszusprechen und rassistische Einstellungen gegenüber Minderheiten zu schüren – vor allem wenn es um Gruppen geht, die keinen Einfluss auf die öffentliche Meinung haben – ist auch in unserer Region üblich und hat auch bereits öffentliche und gesellschaftliche Auswirkungen ausgelöst.
Die lange Wirtschaftskrise hat die Ungleichheiten auch hier bei uns allmählich verschärft und die Armut in der Bevölkerung gesteigert; dadurch sind Missmut, mangelnde Toleranz und Spannung entstanden, die sich auch in der Suche nach Sündenböcken niederschlagen.
Hinzu kommen noch globale Phänomene wie die Migration, welche die Unzufriedenheit steigern und neue Opfer für die nationalistischen oder lokalen Bestrebungen nach Ablehnung und Verschließung – vor allem in Grenzgebieten wie dem unseren – liefern.
Um diese Hassspirale, die immer mehr den Alltag unserer Jugendlichen (und nicht nur) durchdringt, abzubrechen und der Ungewissheit entgegenzuwirken, die durch Klischees und allgemein verbreitete Vorstellungen entsteht, müssen zunächst mit Hilfe von Kommunikationsexperten die Mechanismen aufgedeckt werden, die zur Verfassung und Verbreitung von Hassreden führen.
Das ist genau das Ziel des Projektes DISCORSI D’ODIO E SOCIAL MEDIA.
Im Mai wird in Trient und in Bozen jeweils eine Gruppe gebildet, die mit Hilfe von nationalen Experten von ARCI und der Agentur für Kommunikation Proforma eine Werkstatt für eine spezifische Ausbildung errichten wird. Von der Bekämpfung des Cybermobbings ausgehend werden dann Themen wie Social-Maßnahmen und die ständig online laufenden Wahlkampagnen behandelt (Proforma ist die größe Agentur Italiens für politisches Webmarketing).
Es wird auch ein Zeitungsreporter der Tageszeitung La Stampa teilnehmen.
