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BOLZANISM

bol600Erzählungen über das Wohnen in Bozen.

Bolzanism versucht durch eine Untersuchung und einen direkten Austausch mit den Bürgern und Bürgerinnen die Geschichte einiger bedeutender Bozner Wohnsiedlungen des 20. Jahrhunderts, durch die dann die Stadtviertel entstanden sind, von der Bauzeit bis heute nachzuvollziehen und darzustellen. Die Beobachtung der dynamischen Entwicklung der Stadt, die Auswahl einiger Wohnanlagen und die Organisation von Treffen mit den Bewohnern – in Form von Kondominiumsfeiern oder Diskussionsrunden – leiten einen Prozess ein, bei dem die Bewohner selbst ihre gemeinsame Identität neu definieren und sich eine Zukunft für die Gemeinschaft mit Einsatz neuer Mittel und Informationen ausmalen.

Zweck des Projektes ist es, die Bewohner zur bewussten Wahrnehmung der Geschichte ihrer Wohnanlage und deren Beziehung zur Geschichte des Stadtviertels und der Stadt anzuregen. Dabei erzählen die Bewohner auch die eigene „Mikro-Geschichte“. Der Übergang „von der Geschichte, die zu mir gehört, weil sie die Geschichte meines alltäglichen Wohnortes ist, zur Geschichte des Stadtviertels, in dem ich lebe, bis hin zur Geschichte der Stadt“ ist ein notwendiger Prozess, um die Bürger und Bürgerinnen zur Beteiligung an der Planung der Zukunft der eigenen Wohnorte, Stadtviertel und Stadt anzuregen und zum Einsatz für gemeinsame sichtbare und unsichtbare Güter zu bewegen.

Die im Laufe der Jahre zahlreich durchgeführten Eingriffe und Projekte in Stadtvierteln vieler italienischer Städte haben nicht immer zur gewünschten Beteiligung und Wiedergeburt geführt: Die Beispiele der „Social Street“ sind Einzelfälle geblieben und die Einführung von „Brands“ für Stadtviertel zur Schaffung einer neuen Identität hat nur in Verbindung mit Gentrifizierungsprozessen funktioniert. Heute muss daher unserer Meinung nach eine neue Methodologie vorgeschlagen werden.

Dieses Projekt bietet Methoden und Mittel, um ein komplexeres Ziel zu erreichen – nämlich die Mitwirkung und Aktivierung der Stadtbewohner durch eine neue Interpretation ihrer Stadt und die Schaffung einer neuen Identität der täglichen Wohnorte. Nachdem uns der Zerfall einer gemeinsamen Identität des Stadtviertels und die Folgen der Beteiligung an diesen Tätigkeiten bewusst geworden sind, möchten wir das Verfahren, bei dem „am Viertel“ gearbeitet wird, umdrehen und von den Wohnanlagen ausgehen, die den Kern der Stadtviertel ausmachen, um einen Prozess der Erzählung und eines direkten Austausches einzuleiten. Nur so kann der Wunsch nach einer Identifikation erweckt werden, die schlussendlich zur Entwicklung einer Identität und zur Fähigkeit führt, Ideen zu teilen und aktiv an der Planung der Stadtentwicklung teilzuhaben.

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Bildergalerie - 14/06/2017

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