MONICA LIESCHKE IN MERAN: “DEN KONSUM REDUZIEREN, DAMIT ES UNS ALLEN BESSER GEHT”

Die Vorschau des „Festival delle Resistenze Contemporanee“ 2016 regte zum Nachdenken über den Wert der Tradition als Antwort auf den Massenkonsum an. Der von UPAD und Urania Meran veranstaltete Tag umfasste zahlreiche Laboratorien und Workshops und wurde von einem Konzert der interethnischen Gruppe Arcomai abgerundet.

„Die Küche ist eine Reise, die in tausend Gebieten verankert ist“: Unter diesem Titel stand der Auftritt des Ökonoms, Gastro-Philosophs und Bloggers DonPasta – dessen bürgerlicher Name Daniele De Michele ist – bei der Veranstaltung „Slow down. Be happy!“ am Samstag, 16. April in Meran. DonPasta beschrieb kulinarische Traditionen als eine verbreitete Form der sozialen Kultur und betonte, dass in der Lebensmitteltechnik die Werte, die zwischen Generationen übertragen werden, zählen. Es ist daher heutzutage eine Handlung des Widerstands gegen die abgepackte Industrienahrung und gleichzeitig der Festigung der sozialen Bindungen, weil man „bei einem selbstgekochten Gericht nicht nur isst, sondern auch spricht, teilt und Gemeinschaft herstellt“.

Zuvor unterstrich Monica Lieschke – Forscherin, Präsidentin und Geschäftsführerin des Jane Goodall Instituts München – die unaufhaltsame Konsumdrift und die Grenzen eines gewissen „nachhaltigen“ Konsumverhaltens, das die Einkäufe nicht reduziert, sondern sie in Richtung alternativer Produkte orientiert: „Es sind neue Regeln und individuelle Entscheidungen zur Reduktion des Konsums notwendig, damit es uns allen besser geht“.

Don Pasta und Lieschke waren die Hauptgäste dieser Meraner Vorschau des „Festival delle Resistenze contemporanee“ 2016, das von 23. Bis 25. April auf dem Matteotti-Platz in Bozen stattfindet. Der Koordinator des Festivals Andrea Brandalise erklärte zu diesem Anlass das diesjährige Thema – das Teilen – und bedankte sich bei der Stiftung UPAD und Urania Meran dafür, dass sie die Vorschau in das Programm ihrer Veranstaltung zum verantwortungsbewussten Konsum aufgenommen haben. Im Saal anwesend war auch der Vizebürgermeister von Meran Andrea Rossi, während der Assessor Diego Zanella am Nachmittag zum Seminar über die Initiativen des Teilens, die es in Meran gibt und die im Rahmen des Projekts Sharopoly kartiert wurden, erschien. Der Tag wurde von einem vegetarischen Buffet und einem Konzert der interethnischen Gruppe Arcomai abgerundet, die einige ihrer Lieder vorgestellt haben, aus denen ihr erstes Album entstehen wird.

„Slow down. Be happy!“ wurde anlässlich des 30jährigen Jubiläums der Stiftung UPAD in Meran organisiert und mithilfe des Beitrags des Amts für Entwicklungszusammenarbeit der Provinz Bozen, sowie in Zusammenarbeit mit zahlreichen lokalen Vereinen und Gruppen verwirklicht.

Die zweite Vorschau des „Festival delle Resistenze contemporanee“ 2016 findet am Dienstag, 19. April am Brenner statt.